Reise aufs Land

Zurück in Thailand und schon länger zählen wir die Tage rückwärts.

Bedingt durch auslaufende Visa in Vietnam hatten wir noch 10 Tage Reisezeit in Thailand übrig.

Schon lange vor dem Beginn der Reise war klar, egal wo wir zwischendurch sein werden hin gehts nach Südafrika und zurück kommen wir aus Bangkok - unser beiden Herzensorte in der Ferne.

Die letzten Nächte in Bangkok waren schon lange gebucht. In einem Hotel direkt am Fluss, das wir während der Covid Zeit lieb gewonnen hatten. Aber 10 Tage mussten wir nicht unbedingt in Bangkok bleiben. Für die anderen fünf Tage überlegten wir hin und her und beschlossen letztendlich Richtung Hua Hin zu fahren, 2 1/2 Stunden Fahrt die Küste runter.

Wir gönnten uns noch einmal ein Hotel mit Kinderbespaßung und direkt am Meer.

Naja, Kinderbespaßung sah so aus, dass die Angestellten sich gegenseitig die Haar flechteten oder am Handy hingen. Hedi versorgte die Plüschaffen mit Essen und sang ihnen Schlaflieder vor, während Kalle Styroporkarotten und Plastikeis verschlang. Ich lief ihm die ganze Zeit hinterher, damit nicht auch noch das Lego oder die Tabletten aus dem Medizinkoffer auf seine Liste kamen. Das war ein wirklich tolles Spiel. Aber man kann ja nicht alles haben.

Dafür gab es eine Minigolfanlage mit diversen kreativen Geheimgängen und vielen Dingen, die entdeckt werden konnten. Hedi entdeckte schmerzhaft, dass zwar Golfbälle überall wieder rausrollen, aber dies nicht für ihre Trinkflasche gilt.

Gut, dass die Angestellten Werkzeug haben, mit denen sonst nur Schlangen von Bäumen geangelt werden. Jetzt angeln sie auch Hedis Trinkflasche aus irgendwelchen Minigolfbahnen.

Wir taten nicht fiel. Diskutieren wer wann mit Hedi in Pool, Kidsclub und zum Fahrrad fahren üben ging und wer Kalle von den Tischen, Schränken, dem nassen Bad (wer baut eine Regenschauerdusche mitten ins Bad?) und Steckdosen fern hielt. Und wer das Fitnessstudio und den Erwachsenenpool (ja Kinder waren verboten, wie schön!) besuchen konnte.

Abends aber war das Tageshighlight: wir gingen zu den Omis zum Essen. Hedi rollerte (nein, für das selber Fahrradfahren hat die Zeit nicht gereicht) oder ließ sich von Patrick im Lastenfahrrad (nein, eigentlich durfte dies das Hotelgelände nicht verlassen) fahren. Ansonsten spazierten wir 20 Minuten durch ein ländliches Thailand. Vorbei an Hühnerwiesen, der Bierfrau, der Dorfschule und diversen freilaufenden Kühen.

Die Frauen in dem Restaurant waren sagenhaft (genau wie das Essen). Sie bespaßten die Kinder, holten eine Hängematte raus und trugen Kalle (sofern er aufgegessen hatte) durch die Gegend.

Es gab den besten Lemongrassalat, das leckerste Chicken Cashwenut, das wir je gegessen hatten und das schärfste Curry, das wir je gegessen haben. (Und das nach 10 Wochen Asien). Nur das Bier war entweder warm oder bereits ausgetrunken. Aber dafür gab es ja noch den Besuch bei der Bierfrau, die in ihrem (offenen) Wohnzimmer einen Kühlschrank mit Getränken hatte, worauf wir einfach mal schlossen, dass sie diese vielleicht verkaufte.

Auf einem der Rückwege hatten wir eine typische thailändische Begegnung. Der Pancakemann stand vor ein paar Bungalows und briet Pancakes.

Wir gingen rüber, um noch einen Pancake zu bestellen. Natürlich mit Banane und einer halben Dosen (leicht übertrieben, aber  richtig, richtig viel war es) süßer Kondensmilch. Das klingt wirklich nicht lecker, aber diese Milch schmeckt gar nicht nach Milch, sondern ist eher vergleichbar mit einer Karamellsauce, die mit Kinderschokolade gemischt ist.

Während wir warteten, die Schlange war lang, wurde ein Ball geholt, damit ein kleiner Junge mit Hedi spielen konnte. Hedi war nicht so begeistert wie ihr Vater, der schon irgendwelche Tricks vormachte. Hedi sammelte lieber mit einer kleinen Schaufel Steine und schenkte diese dann dem Vater des Jungens, der sich riesig darüber freute.

Der Pancake war übrigens der beste (da muss eine kulinarische Hochburg sein), den ich je gegessen habe und das waren viele!