Zwei Versuche: drei Hamburger am Wandern
- doortjerode
- 25. Okt. 2020
- 3 Min. Lesezeit
In Naxos soll man wandern. Der eine von uns war dafür, der andere weniger.
Also beschlossen wir ersteinmal nur nach Halki, ein kleines Bergdörfchen, zu fahren, um dort zu bummeln und einen Cappuccino zu trinken. Das Dörfchen war kleiner als gedacht. Als wir also nach 5 Minuten alles gesehen hatten, sahen wir ein Schild, das uns den Weg zu einer antiken Stätte wies. Wir schlenderten also los. Der Weg war schön, wir aßen Feigen und schlenderten weiter. Irgendwann entdeckten wir das Schild eines Wanderweges und beschlossen diesen zu gehen. Natürlich mit Birkenstocks, ohne Wasser und Sonnencreme. Naja, zur Not würden wir uns das Wasser aus Hedis Flasche teilen. Irgendwann mussten wir aufhören zu schlendern und wanderten, der Weg wurde interessanter ein wenig hügelig und wir begannen etwas zu krackseln. Wir sahen viel, nur den Weg irgendwann nicht mehr, also beschlossen wir den Rundwanderweg nicht zu runden, sondern wieder zurück zu gehen. Die antike Stätte entdeckten wir weder auf dem Hin- noch auf dem Rückweg.
Wir beschlossen einige Tage später einen neuen Versuch. Diesmal recherchierten wir, fanden eine ausführliche Beschreibung: an der Tanne rechts, dann sind da Hühner und Kühe, über die Wiese, an den Akazien vorbei, Richtung Südsüdost, am Ende der Mauer. So oder so ähnlich waren die Beschreibungen. Also eigentlich (Spoiler) leicht zu finden. Wir kamen in dem Dorf (das es noch nicht einmal bei Google Maps gibt) an, das der Start sein sollte. Wir hatten natürlich weder die empfohlenen knöchelumspielenden Wanderschuhe an, noch einen Wanderstock dabei, dafür aber immerhin eine Flasche Wasser mit und Turnschuhe an.
Wir parkten das Auto. Einer von uns wollte einfach drauf los laufen, der andere alles mit der Beschreibung und Google Maps abgleichen. Wir gingen los. An der Tanne vorbei die Treppe runter. Wir entdeckten das Schild eines Wanderweges, also alles super. Aber irgendwie entsprach das nicht der Beschreibung und auch nicht der Karte. Also wieder Treppe hoch an der Tanne vorbei und die eine Ortsstraße lang, am Opi vorbei und nett grüßen, und weiter. Hmm hier schien das auch nicht richtig, also wieder am Opi vorbei und in die andere Richtung. Wie durchquerten das Dorf von allen Seiten und nahmen jeden Weg. Den einen oder anderen Weg auch mehrfach. Den Opi trafen wir noch ein paar mal. Beim letzten Mal, bogen wir absichtlich vorher ab. Irgendwann wurde es peinlich. Nach ca. 20 Minuten lasen wir die Beschreibung weiter und entdeckten, dass der übernächste Punkt an der Tanne mit der Treppe war. Also weiter zurück zum Start und wieder los.

Wir entdeckten Hühner, Kühe, Ziegen und Schafe, liefen so vor uns hin, versuchten parallel zu lesen und den Kompass zu öffnen (für alle, die es besser wissen: die Sonne schien ausnahmsweise nicht und lieferte also keinen Anhaltspunkt). Der Weg war ebenso schön, wie der erste und ähnlich gut ausgeschildert.

Wir freuten uns über rote Punkte (wie sonst nur Ostern über Eier) und liefen weiter. Der Tempel des Demeter sahen wir schon von weitem. Da dies eine Zwischenetappe war, wussten wir auch grob, dass wir richtig waren. Bis es irgendwann nicht mehr weiter ging. Also hätten wir uns doch ca. 15 Minuten zuvor durch den Zaun schlagen müssen. Wie ein richtiger Weg sah das zwar nicht aus, aber ok...

Also zurück durch das Flussbett mit dem riesigen großen Hufabdrücken. Zum Glück können dieses hier nicht von Nashörnern oder Elefanten sein. Bis wir irgendwann wieder vor einem Zaun standen. Der Tempel hatte scheinbar geschlossen und alles war abgesperrt. Da der Weg bis hierhin mit 25 Minuten gekennzeichnet war und wir schon 90 unterwegs waren, gaben wir auf und wanderten zurück. Hedi wachte irgendwann auf und freute sich über die Schafe, die ähnliche Geräusche machten, wie ihre Spielekette.
Tja, irgendwie sind unsere Wanderversuche nur so halb erfolgreich.
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