Auf der Suche nach der Fußgängerampel

Wir wohnen gerade auf der kleinen Zalze. Ein kleines Weingut, auf dem man ziemlich entspannt heiraten kann, und das auch noch leckeren Wein hat. Genau auf der anderen Straßenseite ist noch ein Weingut. Wie sollte es anders sein: mit ziemlich leckerem Wein. Hinzu kommt ein ganz netter Spielplatz. Was sich zur Zeit für uns ganz gut kombinieren lässt. Also machen wir uns regelmäßig auf den Weg zur gegenüberliegenden Straßenseite. Typisch südafrikanisch mit dem Auto.

Heute waren wir mal wieder bei unseren Nachbarn und Patrick überlegte sich, dass ich mal eine Pause verdient hätte und ja mal zum Supermarkt gehen könnte.

Fußnote: in Südafrika geht man nicht. Fußnote 2: in Südafrika geht man als Weißer nicht.

Ich ging also los. Über den riesigen Parkplatz, entlang der Schotterauffahrt, quer über Weinfelder. Überrascht kam ich auf einen Fußweg. Ich ging entlang der dreispurigen Straße, zum Supermarkt. Der Fußweg endete.

Hier hat scheinbar jemand genau in die Meter Fußweg investiert, damit die Angestellten von A = Arbeit zu B = Bus sicher gehen können. Ich überlegte wie ich über die Straße und hoch zum Supermarkt käme, auf der Suche nach der Fußgängerampel, fand ich leicht irritierte Autofahrer. Ich kreuzte die Straße und ging die letzten Meter auf der Straße.

Ich vermisse das einfach-so-um-die-Ecke-zum-Einkaufen-gehen sehr.

Ich hätte nie gedacht, dass dies mal Lebensqualität für mich bedeuten würde.

Und der Rückweg? Ein hupendes Auto fuhr an mir vorbei.

Patrick hatte doch überlegt, mich natürlich mit dem Auto abzuholen.