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Besuch bei der Oma

  • Autorenbild: doortjerode
    doortjerode
  • 16. Feb. 2021
  • 3 Min. Lesezeit

Wieder in Freiheit... wir kommen begeistert und leicht überfordert in unserem neuen Hotel am Fluss an. Vor allem ist es komischer Weise gerade schwierig Entscheidungen zu treffen. Wenn du keine Auswahl hast, wann du was ißt, ist das Essensparadies Bangkok kurz etwas zu viel. (Schon ein Tag später kommen wir mit der Auswahl wieder ausgezeichnet gut klar.)

In dieser Stimmung gingen wir ziemlich schnell nach Ankunft in der neuen Unterkunft um die Ecke zum Fotografen, der uns für die Visaverlängerung Passfotos machen sollte.

Das leicht schäbige Kodak Schild ließ uns den kleinen Laden als Fotograf erkennen. Wir gingen rein und sahen eine alte Dame auf uns zukommen. Der ganze Laden war tapeziert mit Fotos vom alten Königspaar und diversen Tempeln. natürlich alles mit goldenen Ornamenten verziert. In den Vitrinen standen noch mehr goldene Bilderrahmen und Fotoalben sowie drei Speicherkarten und ein USB Stick. Am Ende des kleinen Raumes stand der Familienaltar. Es roch überraschenderweise nicht nach Räucherstäbchen.

Wir wurden begrüßt und Patrick, der Hedi auf dem Arm hatte, wurde resolut auf die Unterarme geklopft. Die Geste war deutlich: Hedi sollte auf ihren Arm. Gezeigt getan. Es blieb uns auch nicht wirklich eine andere Wahl. Dies wird uns noch ein paar Mal in den nächsten 40 Minuten so gehen.

Wir zeigten, dass wir Passfotos machen wollten und Patrick wurde dafür als erster ins „Fotostudio“ geführt. Es war ein vollgestellter (vollgemüllt würden nur spitze Zungen sagen) Hinterraum mit einer schlecht gemalten hellen Wand vor die er sich setzen sollte. Die Fotos wurden immerhin mit einer relativ professionellen Kamera gemacht. Zuerst sah es so aus, als ob sie uns mit ihrem Handy fotografieren wollte. Danach war Hedi dran. Mit viel Gestik wurde Patrick gezeigt, dass er sie auf den ausgestreckten Arm in der Ellenbogenbeuge halten sollte. Das funktionierte so halb. Das gleiche sollte ich dann noch versuchen. Nach ca. 7 Minuten und diversen Versuchen, schien die ältere Damen nicht zufrieden zu sein, sich aber damit abgefunden zu haben, dass die Fotomotive wohl nicht so super waren. Nun wurden wir auf die typischen roten, kleinen Plastikhocker Hocker gesetzt. Hedi musste wieder auf den Arm. Das fand sie aber nur halb so gut. Aus diesem Geund wurde sie danach umso mehr abgeknutscht. Der Mann kam und bearbeitete unsere Bilder mit viel Geduld. Meine Haarsträhne, die die ganze Zeit nicht so wie die Fotografin wollte (auch mit Spucke nicht) konnte jetzt einfach weg retuschiert werden. In der Zwischenzeit wurden wir, oder Hedi versorgt, bedüddelt, belehrt. Erst wurde uns etwas zu essen gebracht, dann noch mehr und dann wurde uns Essen wie selbstverständlich in die Tasche gepackt. Dies wurde später wieder rausgeholt um zu sagen/zeigen, dass wir es essen sollten. „Nein, nicht mit dem Löffel, mit den Fingern“. Hedi durfte das eine auch probieren, das andere „auf gar keinen Fall“. So etwas in der Art muss die ältere Dame gesagt haben. Die Omi holte immer neue Sachen, um Hedi das Gesicht zu putzen und uns die Hände zu waschen. Die Mütze wurde Hedi abgenommen, damit wir später sehr resolut erinnert daran wurden sie ihr wieder aufzusetzen. Weil wir scheinbar nicht schnell genug reagierten, wurde sie einfach aus unserer Tasche genommen und Hedi aufgesetzt und diverse Male gerichtet.

Es war verrückt. Wir kamen aus der Kontaklosigkeit in die offenen Arme unserer Großeltern und gingen mit diversen Passbildern, Erinnerungsfotos, Kokosnachtisch, Mandarinen, Bananenmuffins, Wasser und trau,haften Erinnerungen.


Obwohl uns der lonely planet mit den Worten „small forgein children are instant celebrities in Thailand and attraktive paparazzi-like attention.“ vorgewarnt hatte. Das habe ich nicht erwartet und bin gespannt, was noch kommt.



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