Drachen im Dschungel

Ganz im Ernst: wer kommt im thailändischen Dschungel auf die Idee ein Open Air Bad ins Hotelzimmer zu bauen und eine Badewanne auf die Terrasse zu stellen. Hier schwimmt man nicht in Fischschwärmen sondern badet in Mückenschwärmen.

Ich bin ein Großstadtmädchen, auch wenn mein Elternhaus in einer 30er Zone, in einer einseitig bebauter Straße,ohne Bürgersteig steht. Und ich mag keine Tiere. Ok Babyelefanten und Porcupinewelpen... aber sonst? Nein, danke! Und nun höre ich abends, wie ein Frosch, eigentlich eher eine ausgewachsene, riesige Kröte in meinem Pool planscht und der Gecko an Hedis Breitopf hängt. Dabei steckt mir die Großmutter aller Spinnen aus Südafrika noch in den Knochen. Hier haben wir zum Glück nur den Enkel getroffen. In der letzten Unterkunft schlängelte sich eine Schlange durch unser (Outdoor) Bad. Jetzt, wo ich gerade im Bett liege, die Kröten, Zirpen, Geckos Einschlaflieder singen, hoffe ich, dass mein letztes Glas Wasser lange genug her ist und frage mich wer im Dschungel ein Open Air Bad baut?

Dieses Bad teilen wir übrigens mit dem Großvater der Drachen. Gecko kann man dieses Geschöpf wirklich nicht mehr nennen. Super ist, dass seine Hinterlassenschaften von diversen Ameisen abtransportiert werden.

Hab ich mich heute eigentlich schon gefragt, warum man im Dschungel ein Open-Air-Bad baut?

Es ist 1:34 Uhr und ich revidiere: die Kröten singen keine Einschlaf- sondern ich-halte-dich-wach-und-nerve-Lieder.

Die Kröten haben hier noch Freunde: die Wecker-ich-Klingel-zu-früh-Vögel. Wenn ich morgens nicht von Hedi geweckt werde, muss schon einiges passieren. Toll, dass es hier Vögel gibt, die nicht nur Wecker Geräusche machen, sondern auch um 5:20 Uhr klingeln.

Ich stelle mal wieder fest: ich freue mich auf Schuster, Kellerspinnen und Ratten, die man in der Stadt nicht sieht. Und auf Sirenen als Einschlafgeräusche.