Ein stinknormaler Reisetag - mit Baby
- doortjerode
- 13. Okt. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Der Wecker klingelt. Der Wecker klingelt! DER WECKER KLINGELT! Ja, wirklich. Heute Morgen hat uns der Wecker geweckt. Kein Fuß, keine Hand, kein Hahn oder einfach nur Hedis Rumgewühle. Ich hab meinen Weckerton auf Anhieb nicht erkannt und wie man ihn ausstellt total vergessen.
Es war 7:30 Uhr auf Ios und von dort sollte es um 9:05 Uhr nach Naxos gehen. Gepackt war schon vieles gestern. Unser Windelvorrat wurde kleiner und so gingen die Koffer schon deutlich einfacher zu. Wahrscheinlich lag das aber auch daran, dass Patricks Eltern diverses Unnötige schon mitgenommen hatten (Danke) und ich auch ein Buch auf Ios lassen konnte. Das muss ich an dieser Stelle kurz unterstreichen: ich habe tatsächlich ein ganzes Buch gelesen. In einer Woche. Mit mehr als 500 Seiten.
Zurück zum eigentlichen Thema. Patrick verschob sein Sportprogramm doch lieber auf nachmittags (es ist Götterwoche), stattdessen tanzte er mit Hedi „tschutschuwa“. (Für alle, die sich nach einem Ohrwurm sehnen, der einem Tinitus gleicht).
Duschen, Kind anziehen, wickeln, Kühlschrank leere räumen, noch mal wickeln, Koffer ins Auto (das illegalerweise oben auf dem Berg parkt), Zähneputzen, Müll wegbringen und dann los. Wir fahren noch mal zurück, um festzustellen, dass wir Hedis Mütze doch nicht auf dem Bett vergessen haben. Dafür mache ich noch mal das angelasse Licht aus.
Pünktlich um 10 vor 9 waren wir am Hafen. Natürlich viel zu früh, aber das hatte Patrick schon auf seiner Boot-Stalker-App gesehen. Also Kaffee und Crossaint kaufen, Auto abgeben und Koffer durch Hundescheiße rollen.
Hedi ist dabei super entspannt und neidisch auf mein Schokocrossaint, dabei halten wir einen netten Plausch mit dem Hafen - oder einzigen Polizisten von Ios.
Ab auf die Fähre, die kennen wir schon vom Hinweg. Wir machen uns auf den gleichen Plätzen breit, es gibt einen freddo Cappuccino, der ist doppelt so teuer als woanders, also teilen wir uns einen. Wir tuckern los. Hedi reist wie ein alter Hase und Patrick braucht nur 30 Minuten um sie in den Schlaf zu kämpfen. Also alles wie immer und am Ende gewinnen wir den ich-will-nicht-schlafen-Kampf.

Nach zwei Zwischenstopps erreichen wir Naxos. Vollbeladen rutschen wir die Rampe runter. Wir sind begeistert: am Fähranleger warten Griechen, die ihre Unterkunft anpreisen. Wie in alten Backpackerzeiten. Wir Mädels warten im Schatten, Patrick holt das Auto. Dies ist wieder so klein, dass der Maxicosi und die Koffer nicht gemeinsam Platz finden. Also muss Hedi wohl am Hafen warten, bis wir das Gepäck weg gebracht haben oder die griechische Lösund muss her. (Gut, dass ich vor der Reise nicht geschworen habe, Hedi je auf meinem Schoß Auto fahren zu lassen... Moped fahren in Asien würde aber schon gehen. Das ist ja etwas ganz Anderes).
Wir kamen an... und hatten das erste Mal eine Unterkunft ohne Küche, stattdessen wohnen wir eine Woche in einem Hotel. (Aber das sah soo schön aus). Hedi wird dann halt nicht von mir bekocht, sondern sie bekommt Gläschen (hoffentlich, siehe unten). Ich dachte diese könnte man einfach im Wasserkocher erwärmen. Ich werde berichten.
Da Hedi gerade ihr letztes Notfallgläschen aus Deutschland verputzt hat (passend zur Jahreszeit gabs Kürbis), wollten wir los zu Spar. Als wir da waren stellten wir beide fest, dass wir keine Maske mithatten. Beim erneuten Anlauf, stellten wir fest, das der Supegmarkt Vieles hat, nur keinen Babybrei. Also in die andere Richtung zum großen Supermarkt, um dort festzustellen, dass dieser zu hat.
Also versuchen wir morgen unser Glück oder es wird halt Zeit für Hedis erste Pommes oder Eis macht doch bestimmt auch satt?

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