Ein Tag am Strand
- doortjerode

- 27. Sept. 2020
- 2 Min. Lesezeit
Mein Tag am Strand war immer identisch, egal wo man gerade auf der Welt war.
Morgens wurde sich als erstes eingecremt. Das erste, was ich nach dem Eincremen mache, ist Hände waschen. Ich hasse das Gefühl von Creme auf der Haut. Deshalb versuche ich schon immer die Kombination von Creme, salziger Haut und Sand zu vermeiden.
Dann runter/rüber/ hin zum Strand. Das einzige, was ich da brauche ist mein Buch, eine Sonnenbrille, das Strandlaken und eine Flasche Wasser.
Um ca. 11:00 Uhr gucken Patrick und ich uns an, wer ist heute dran die erste Runde Gin zu holen? Irgendwann geht man ins Wasser. Dabei halte ich ganz genau Ausschau, ob da irgendwo ein Fisch ist. Wenn einer gesichtet wird, der größer als 4 cm ist und nicht in min. zwei bunten Farben schimmert, geht es zurück zum Strandlaken, ansonsten wird das türkisfarbene Wasser ausgekostet. Irgendwann kommen Strandverkäufer, irgendwelche Frauen, der große Bruder und die Schwägerin vorbei und es gibt eine kleine Stärkung. Man verweilt noch eine Weile, dämmert zwischendurch mal ein und geht wieder nach Hause. So oder so ähnlich habe ich in diversen Ecken der Welt einen Tag am Strand verbracht.
Dann kam Hedi...
Wir cremen uns alle gleich morgens ein, um so wenig wie möglich die geliebte Mischung aus Sand+Creme+ Salzwasser genießen zu müssen. Jetzt gehts ums Timing. Wann schläft Hedi am besten? Ist es schon zu warm? Ist es zu windig? Wo haben wir Schatten? Gibt es eine Möglichkeit, um der Mittagshitze zu entfliehen?
Dann muss gepackt werden. Am besten erledigen wir das am Abend vorher. Hedi braucht ihre Strandmuschel mit UV 80, ein Handtuch, Trinken und Essen + Besteck, Schwimmanzug, Schwimmhut, Schwimmwindel, Sonnenbrille, diverse Spielsachen, Sonnenschutz, normale Mütze für den Fall, dass es windig wird, Sonnenhut, für den Fall, dass die Sonne scheint und und und. Was ich brauche? Definitiv kein Buch!
Am Strand (ellenlang, feinpudrig und wunderschön) gucken wir genau von wo der Wind kommt. Dementsprechend wird die Strandmuschel aufgebaut. Dann gibt es nebenbei einen freddo Cappuccino (Cappuccino auf Eis) und Hedi wird noch mal eingecremt. Diesmal gibt es nur Creme und Sand, dafür ganz viel Sand. Jetzt kann einer von uns ins Meer (türkis, schimmernd, klar, ohne Zeugs (Algen, Steine, Tiere) während der andere der Hedi Animateur ist. Irgendwann kippt die Stimmung - also hoch in die Beachbar in Schatten, Hedi in Schlaf schuckeln und ein alkoholfreies Bier trinken oder verrückter Weise auch zwei. Auch hier gibt es einen Snack. Zwar keinen Papayasalat, dafür leckere griechische Kleinigkeiten. Wenn Hedi wieder wach wird, muss sie wieder eingecremt werden - ein riesiges Vergnügen.
Dann gehts noch mal ins Meer. Vorher muss Hedi in den UV Anzug geschält werden. Es fühlt sich so ähnlich an, wie wenn man sich einen Neo anzieht, nur dass ein Baby sich immer in dem falschen Moment in die falsche Richtung bewegt. Ins Meer heißt, Hedi hält die Füße ins Wasser, vielleicht schwappt es mal bis zum Knie. Mit den Händen greift sie ins glitzernde Meer, wenn’s nach ihr ginge, würde sie einen Kopfsprung machen.
Irgendwann reicht es ihr und uns. Das wiederholte in-Schlaf-Schuckeln macht in erster Linie die Eltern müde. Wir ersparen es uns und überlassen es dem Motorgeräusch auf der Rückfahrt.
Ach und mein Buch? Das lese ich jetzt eben nachts.







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