Ende in Sicht
- doortjerode
- 12. Mai 2021
- 2 Min. Lesezeit
Ich gehe heute morgen so gegen 8:00 Uhr den Weg, den ich seit drei Wochen mit Hedi jeden Morgen gehe. Es ist ihre zweite Kaffeerunde (die erste hat sie schon eine Stunde früher mit Papa gemacht) an den Kokosfrauen vorbei, der Henne mit 8 Küken, der Bananenstaude, dem häßlichen Hund, dem Männchen beim Cafe).
Ich werde ein wenig sentimental. Es ist das vorletzte Mal. Gefühlt ist es unser letzter Urlaubstag, wenn man es bei einer achtmonatigen Reise überhaupt Urlaub nennen kann. Ab morgen beginnt die Rückreise. Erst nach Samui, dann nach Bangkok und zurück ins zuhause Zuhause.
Bin ich bereit für den Alltag? Ich glaube nicht. Zumindest hat mich heute morgen, der erste Termin nach unserer Ankunft schon gestresst. Ich kenne das nicht mehr. Ja, man muss eine Fähre, einen Flug bekommen, aber was es bedeutet, dass Termine den Tagesablauf takten und nicht das Wetter, der Hunger, die Müdigkeit, die Tochter, das habe ich verlernt. Ich habe jetzt schon Angst davor, wenn ich Hedi das erste Mal anmeckere, weil wir nicht pünktlich sein werden.
Ich bin ganz sicher, an den Alltag werden wir uns alle genauso schnell gewöhnen wie an das Tragen der Masken und das Verlernen des ständigen Hände Desinfizierens. (beides ist mir in den letzten Wochen ganz gut gelungen).
Mittlerweile hat unsere 6tägige Abreise begonnen. Gestern ging es von Koh Phangan nach Koh Samui. Heute fliegen wir nach Bangkok. Dort wissen wir noch nicht richtig, was der Lockdown für uns bereithält. Die geschlossenen Restaurants und Pools sind das eine, die Stimmung vor Ort das andere. Wir hoffen, dass wir die Tage dort noch ein wenig genießen können und vielleicht hat unser Suppenstand, den wir seid 10 Jahren immer wieder besuchen, ja offen.
Aber morgen wird erstmal Geburtstag gefeiert. Da Hedi eh nichts davon versteht, feiern Patrick und ich einfach uns. Herzlichen Glückwunsch zu einigen vielen richtigen Entscheidungen!❤️ Mein Baby ist kein Baby mehr! In den ersten Wochen habe ich den ersten Geburtstag so herbeigesehnt. Ich dachte, dann wäre alles einfach und das „schlimme“ erste Jahr vorbei.
Jetzt bin ich traurig und sage, dass was alle sagen und ich am Anfang nie glauben wollte: es geht so schnell vorbei, dass man vor Müdigkeit vergisst zu genießen!

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