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Hedis kulinarische Reise

  • Autorenbild: doortjerode
    doortjerode
  • 21. Nov. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Ich hatte zuhause lange gesucht nach einer völlig unwichtigen Sache: das perfekte Essensgefäß für Hedi. Es sollte traumhaft schön, unglaublich praktisch und lebenslang haltbar sein. Erscheint völlig überbewertet, ist es aber definitiv nicht. Überall las ich, wie wichtig bei der Breieinführung das Ritual ist. Lebenswichtig erschien dabei nicht nur zur gleichen Zeit zu füttern, sondern auch am gleichen Platz zu sein. Wir konnten beides nicht bieten. Deshalb also wenigsten das immer gleiche, super schöne Essgefäß. Mittlerweile ist bei Hedi kein Halten mehr, wenn die Dose in Sichtweite ist.

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Das Essen des Gemüsebreis verlief entspannt (wenn wir die Pastinake mal ausklammern). Sie kam mit selbst gekochtem Esssen klar, genauso wie die im Wasserkocher erhitzten Gläschen. Auch dass sie über eine Woche hinweg in Naxos immer das Gleiche zu essen bekam, da die Auswahl an Babybrei in Griechenland nicht existiert, störte sie nicht. Ebenso schien es Hedi nicht zu merken, dass wir ihr was besonders Gutes tun wollten. Das Öl, das man zu dem Brei hinzufügen soll, sollte natürlich besonders gut sein. Biologisch und natürlich kalt gepresst. Das dies wohl nur für uns toll ist, nicht aber für Babys, las ich erst später. Nun gibt es also das normale Rapsöl.

In Ios begannen wir dann mit dem ersten Getreidebrei. Als Strebermutter hatte ich natürlich zwei Bio, Öko usw. Breie von zu Hause mitgebracht. Mit Wasser angerührt, war der erste nicht lecker, aber das war Hedi egal. Essen fand sie einfach super.

Was Schmelzflocken sind und dass man diese nicht mit kaltem Wasser anrühren kann, lernte ich dann in Athen. Gut, dass mich Hedi, die alle Stücken im Mund sortierte und wieder ausspuckte, mich darauf hinwies. Wer kann denn wissen, dass besagte Schmelzflocken nur mit kochendem Wasser tatsächlich auch schmelzen.

In Südafrika stand ich dann vor einem riesigen Regal mit Gläschen und Tütchen voller super Babynahrung. Die Auswahl beginnt bei gefühlt jeder Gemüsesorte separat und geht über Vogelstrauß/Gemüsepie und endet bei Quinoa/Acaibeere/Guadaloupemelone. Wie sie es hier schaffen, dass die Banane im Glas gelb bleibt, verstehe ich allerdings nicht genau.

Irgendwann kam der dritte Brei am Tag und die guten deutschen Schmelzflocken neigten sich dem Ende entgegen. Patrick und Hedi gaben mich also vor dem Babyfood Regal ab (sie verbrachten die Zeit lieber in der Braaifleisch Ecke) und ich studierte alle Packungen nach dem geeigneten Schmelzflockennachfolger.

Dass der Schmelzflockenbrei mit Wasser nicht so die Geschmacksexplosion ist, ist denke ich nachvollziehbar, warum sich Hedi aber bei dem neuen Brei überschlug, in ihrem Stuhl wippte und sich immer wieder vor lauter Vorfreude auf den nächsten Löffel verschluckte, verstand ich beim Nachlesen der Packung. Ich muss wohl blind gewesen sein, dass ich den Zucker an zweiter Stelle der Inhaltsstofff überlesen konnte. Patrick, der nur von weitem einen kurzen Blick auf die Verpackung warf, sagte nur: hallo, das ist von Nestle ...

Also versuchten wir es am nächsten Tag mit den guten Haferflocken (denn jeder fertige Babybrei hatte Zucker oder Schokolade oder Karamell oder Vanille zugesetzt)

Seit dem gibt es Grieß und Hedi liebt ihn, natürlich bis auf die Klümpchen.

Direkt vor dem Grieß rangiert dann nur noch die Birne und die gebackenen Kekse, denn die kann sie ja alleine essen.


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