Wenn das Panzertape nicht reicht - Wir machen die Wohnung kindersicher
- doortjerode
- 5. Apr. 2021
- 2 Min. Lesezeit
Immer wieder stolpert man als Erstlingsmutter in Ratgebern über diverse Tipps, wie man die Wohnung kindersicher macht. Wenn das Kind ca.10 Monate alt ist und mobil wird, sollte man sich auf allen Vieren durch die Wohnung begeben, um diese mit Kindesaugen zu sehen. Steckdosen werden gesichert, Kabel versteckt, Möbel an der Wand befestigt, Schubladen gesichert, scharfe Ecken gepolstert, Putzmittel nicht zugänglich aufbewahrt. Ich als Erstlingsmutter habe zuhause tatsächlich schon vor der Abreise die Schuhschränke und die Steckdosen gesichert. Und nun, was macht man, wenn man ein Kind hat, dass mit fünf Monaten krabbelt, sich mit sechs Monaten steht und mit 7 Monaten beginnt überall hochzuklettern? Vermutlich alles doppelt sichern. Tja und wenn man ca. alle 7 Tage die Unterkunft wechselt? Da muss interveniert werden. Wir wechseln also die Unterkunft und das erste, was wir definitiv nicht machen: auf allen Vieren durch das Zimmer. Die Steckdosen planten wir irgendwann mit Panzertape sichern. Wir haben uns dagegen entschieden und Hedi Stopp beigebracht. Das war im Mountain Zebra Nationalpark und wir hatten einen Kamin in der Wohnung. Da lohnte sich die Stoppregel. Nun, das klappte relativ schnell relativ gut. Mittlerweile klettert Hedi Richtung Steckdose, wenn wir nicht da sind oder sie denkt, wir würden sie nicht sehen. Auf jeden Fall testet sie jetzt schon gerne und grinst uns an, bevor sie Richtung Steckdoes greift. Bei Ankunft geht einer schnell mal durch die Räume: stellt Dekokrams hoch, versteckt Kabel und guckt, was sonst noch so stören könnte. Mit Sicherheit wissen wir aber, dass Hedi noch so einige entdeckt, was wir übersehen haben.
An den Strandhütten, deren Terassen immer ohne Geländer sind und mindestens einen Meter in die Tiefe gehen, war unsere Aufmerksamkeit doppelt gefragt. Zum Glück dreht sich Hedi tatsächlich bei jeder Stufe um und schiebt sich langsam rückwärts runter. Jetzt, da sie torkelnd durch die Gegend rennt, geht sie auch davon aus, sie könne Stufen auch gehen, wird es wieder ein wenig bewegungsintensiver für die Eltern.
Bisher sind wir nicht an unseren Grenzen gekommen, immer gab es Möglichkeiten entweder den Pool auf unserer Terrasse zu sichern oder den Abgrund zu verbarrikadieren.
Bis heute. Wir sind auf Koh Samui angekommen und Patrick ist schnell zum Arzt gefahren um sich eine Narbe verpassen zu lassen. Ich war also mit Hedi in der neuen Unterkunft, die ich mal schnell kindersicher machen wollte. Doch weit gefehlt - das Zimmer erstreckt sich über zwei Ebenen. Eine 40 cm hohe Stufe befindet sich Mitten im Raum. Die Treppe besteht aus einem großen Stein (super Idee, Innenarchitekt).

Alle Ablageflächen sind auf Hedis Greifhöhe - samt Steckdosen. Tolle Idee!! Im Bad sind Beete (super Idee, Innenarchitekt), Hedi liebt Pflanzen und das Reinklettern in diese! Zur Badewanne führen zwei Stufen hoch und dann wieder zwei Stufen in diese hinein. Der Kleiderständer ist schwer und wakelig. Überall stehen Figuren rum.
Und ich frage mich, wie ich die Empore mit Panzertape sichere.
Also gebe ich auf und gehe raus in die traumhafte Gartnenanlage durch die sich überall kleine Gewässer schlängeln ...
Das Gute: um das Putzmittel müssen wir uns hier keine Gedanken machen.
Update: in genau diesem Zimmer verzichtete Hedi heute Abend darauf uns über das Babyphone zu informieren, dass sie wach geworden sei. Stattdessen kletterte sie vom Bett und die Stufe runter und wartete an der Tür auf mich.
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