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Unser Leben in Gavalochori

  • Autorenbild: doortjerode
    doortjerode
  • 24. Sept. 2020
  • 2 Min. Lesezeit

Cavalochori ist ein wirklich altes Dorf, gehört zur Chania Region und wurde nach der Gavala Familie benannt. Die Einwohnerzahl liegt bei ca. 350 Einwohner (im Sommer mehr, im Winter weniger). So beschreibt Google relativ neutral unser griechisches Zuhause für die ersten 14 Tage unserer Reise.


Ich erlebe das Örtchen so:

Die Straßen des Örtchens sind so breit, dass genau ein Auto durch passt. Es kann sogar etwas breiter als ein alter Fiat Panda sein, schließlich muss auch der Kartoffel- und Tomatenlieferant sich den Berg hochschlängeln.

Diverse männliche Einwohner sitzen am Dorfplatz und trinken morgens Frappé (kalten Nescafe, im Normalfall mit Zucker und Milch) und abends Raki. Dabei wird Backgammon gespielt. Man wird nett angelächelt (vor allem mit Baby und besonders, wenn Hedi ihr Grinsegesicht drauf hat), wenn man grüßt, grüßen alle zurück.

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Der Dorfplatz mit den Männern am Abend

Ein paar Meter weiter sitzen die Frauen. Hier gibt es weder Raki noch Frappé, vermutlich wird getratscht und sich über die Männer aufgeregt. Auch hier werden wir herzlich empfangen - was Hedi so ausmacht - gefragt wie sie heißt und wie alt sie ist (alles natürlich auf Griechisch).

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Die Frauen vor dem einen Tante-Emma-Laden

Im Ort gibt es zwei Tante Emma Läden, der eine mit dem besseren Eis und Pampers, der andere hat die besseren Parkmöglichkeiten und koffeinfreien Kaffee. Gut, dass ich noch eine Packung vom Elbgold mitgenommen habe. Das kommt also gleich auf die Liste der Dinge, die wir nicht gebraucht hätten.

Gavalochori hat auch seinen eigenen Bäcker. Mit dem roten alten Lieferbus fährt er die Gegend ab, wie er die Berge runter und vor allem wieder hoch kommt, weiß niemand so genau. Die Verkäuferin sitzt immer in der Bäckerei. Wenn sie kurz nicht da sein sollte, ist sie gegenüber in ihrem Garten. Man muss sich nur etwas gedulden, dann kommt sie rüber. Wenn sie trotz wiederholtem Rufen nicht kommt, bedient man sich einfach selber. Vor allem das Schokocrossaint ist es wert den kleinen Berg von unserer Unterkunft runter zu gehen.

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Der Bäcker

So klein dieser Örtchen sein mag, es hat zwei Tavernen, die es mir beide so angetan haben, dass sie einen eigenen Blogeintrag verdienen. Deshalb gibt es an dieser Stelle nicht mehr Infos.

Zu den 350 Einwohnern gehören noch einige Katzen. Jedes Restaurant hat ihre eigenen, die immer ganz genau wissen, was wir gerade auf dem Teller haben. Bei Salat sind sie überraschender Weise nicht auffindbar. Wenn es Fleisch gibt, sitzen sie mit auf unseren Stühlen. Außerdem wohnt unterhalb unserer Terrasse eine Katzenfamilie, die sogar Patrick (der große Katzenfreund- nicht) immer wieder beobachtet, wenn nicht gerade die Ameisen seine ganze Aufmerksamkeit haben.

Hier oben wohnt außerdem noch der Dorfstraßenhund. Er zieht seinen rechten Hinterlauf nach, das Haar ist alles andere als glänzend, er scheint aber eine treue Seele zu sein, zumindest seinem Gesichtsausdruck nach. Egal in welcher der Tavernen man ißt, er ist auch da. Ob er weiß, wann er wo mehr abstaubt oder warum er wann wo ist, haben wir noch nicht rausbekommen.

Die letzten Bewohner, die sich in unsere Leben gedrängt haben, scheinen Frühaufsteher zu sein. Oder vielleicht ist es auch ein interner Gavalochori Wettkampf, den wir noch nicht kennen. Durch Hedi kann es theoretisch mal sein, dass ich nachts etwas besseres zu tun habe als zu schlafen. Aber warum die gavalochorischen Hähne um 4:30 Uhr sich batteln müssen, wer lauter kräht, verstehe ich nicht. Oder stehen die Hamburger Hähne auch so früh auf?


 
 
 

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